Wespe (Schiff, 1877)

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Wespe
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Panzerkanonenboot
Klasse Wespe-Klasse
Bauwerft AG Weser, Bremen
Baunummer 31
Baukosten 1.075.000 Mark
Stapellauf 6. Juli 1876
Indienststellung 26. November 1877
Streichung aus dem Schiffsregister 28. Juni 1909
Verbleib Als Prahm aufgebraucht
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 46,4 m (Lüa)
45,5 m (KWL)
Breite 10,6 m
Tiefgang (max.) 3,37 m
Verdrängung Konstruktion: 1.098 t
Maximal: 1.163 t
 
Besatzung 76 bis 88 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 Zylinderkessel
2 geneigte 2-Zyl.-Verbundmaschinen
1 Ruder
Maschinen­leistung 800 PS (588 kW)
Höchst­geschwindigkeit 10,4 kn (19 km/h)
Propeller 2 vierflügelig ⌀ 2,5 m
Bewaffnung
  • 1 × Rk 30,5 cm L/22 (38 Schuss)

ab 1883 zusätzlich:

  • 2 × Torpedorohr ⌀ 35 cm (im Bug, unter Wasser, 2 Schuss)

ab 1894 zusätzlich:

  • 2 × Rk 8,7 cm L/24 (200 Schuss)
  • 2 × Rev 3,7 cm
Panzerung
  • Gürtel: 102–203 mm auf 210 mm Teak
  • Barbette: 203 mm auf 210 mm Teak
  • Deck: 50 mm
  • Kommandoturm: 20 mm

Die Wespe war das Typschiff der nach ihr benannten Klasse von insgesamt elf Panzerkanonenbooten der Kaiserlichen Marine, die für die Verteidigung der deutschen Nord- und Ostseeküste konstruiert wurde.

Bau und Dienstzeit

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Die Wespe wurde wie ihre Schwesterschiffe auch von der Bremer Werft AG Weser gebaut. Die Arbeiten am Schiff begannen im Mai 1875. Die vorgesehene Verwendung einer Panzerung aus deutscher Produktion war bei ihr noch nicht möglich, da die mit der Herstellung beauftragte Dillinger Hütte die erforderliche Qualität der Panzerplatten noch nicht gewährleisten konnte. So musste auf Material aus britischer Fabrikation zurückgegriffen werden, wobei sich die Lieferung als sehr umständlich erwies. Der Stapellauf des Schiffs konnte am 6. Juli 1876 erfolgen.

Nachdem das Schiff fertiggestellt war, wurde es von Bremen nach Wilhelmshaven zum Einbau des Geschützes verlegt. Dort erfolgte am 26. November 1876 die erste Indienststellung zu Erprobungsfahrten, die am 9. Februar 1877 dauerten. Vom 24. März bis zum 9. April selben Jahres wurde das Geschütz auf Schillig-Reede erprobt. Erst am 20. September 1880 wurde die Wespe für den aktiven Dienst herangezogen. Bis Mitte Oktober führte sie gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Crocodill Übungen durch. Ein Jahr später, vom 20. September bis zum 17. Oktober 1881, wurde sie zu Ausbildungszwecken genutzt.

1882 wurde in Erwägung gezogen, einige Schiffe der Wespe-Klasse aufgrund des britisch-ägyptischen Konflikts ins Mittelmeer zu entsenden, jedoch erübrigte sich diese Überlegung aufgrund der Entwicklung in Ägypten. So erfolgte der nächste Einsatz der Wespe erst vom 28. August bis zum 14. September 1885, als Übungen gemeinsam mit Viper, Salamander und Mücke auf der Jade stattfanden. Anschließend gehörte Wespe als außer Dienst befindliches Beischiff zur Reserve-Division der Nordsee.

1892 bis 1894 wurde das Schiff umgebaut. Neben einem gepanzerten Kommandoturm kamen die vier leichten Geschütze an Bord, nachdem bereits 1883 zwei Torpedorohre nachgerüstet wurden. Ein weiterer Einsatz der Wespe erfolgte jedoch nicht.

Bis 1910 lag die Wespe vor der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven. Bereits im Vorjahr aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, wurde sie schließlich für 52.000 Mark nach Düsseldorf verkauft. Dort wurde der Rumpf des Schiffes als Prahm genutzt.

26. November 1876 bis 9. Februar 1877 unbekannt
24. März bis 9. April 1877 unbekannt
20. September bis 15. Oktober 1880 Kapitänleutnant Fritz Rötger
20. September bis 17. Oktober 1881 Kapitänleutnant von Raven
20. August bis 14. September 1885 unbekannt
  • Gröner, Erich / Dieter Jung / Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 164 f.
  • Hans H. Hildebrand / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 8: Schiffsbiographien von Undine bis Zieten. Mundus Verlag, Ratingen, S. 69 f.