Walter Jokisch

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Walter Jokisch (* 9. Dezember 1914 in Breslau; † 23. Februar 1984 in München) war ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Hörspielsprecher und Synchronsprecher.

Walter Jokisch, der im niederschlesischen Breslau zur Welt kam, nahm nach Beendigung seiner Schulausbildung Schauspielunterricht bei Walter Franck. Danach erhielt er verschiedene Engagements an deutschen Theatern. Da er sich in der damaligen Zeit noch nicht in die erste Reihe der deutschen Schauspieler vorarbeiten konnte, wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet so im letzten Kriegsjahr in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach Kriegsende konnte er schnell wieder in seinem alten Beruf Fuß fassen. 1946 ging er zunächst an das Theater in Bamberg. Danach arbeitete er am Theater der Freien Hansestadt Bremen. Dort blieb er eine ganze Reihe von Jahren. Hier war er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur tätig. Auf der Bühne sah man ihn u. a. in:

Als Regisseur inszenierte er beispielsweise

Ab etwa 1961 war Jokisch als freier Schauspieler tätig. So gastierte er u. a. beim Theater am Kurfürstendamm in Berlin und bei Ida Ehre an den Hamburger Kammerspielen. Auch ging er jetzt häufiger mit Stücken wie Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug als Dorfrichter Adam auf Tournee.

Bereits 1949 kam Walter Jokisch zum Rundfunk und trat fortan in einer großen Zahl von Hörspielen in Haupt- und Nebenrollen auf, darunter in einem der berühmten Paul-Temple-Hörspiele, nämlich 1966 in Paul Temple und der Fall Genf, die der WDR in den Jahren von 1949 bis 1967 produzierte. Auch in der Reihe um den Chicagoer „Supergangster“ Dickie Dick Dickens, die Radio Bremen in den Jahren 1960/61 nach einer Vorlage von Rolf und Alexandra Becker herausbrachte, spielte er in den meisten Folgen mit. Überhaupt waren es vor allem Krimis, in denen er zu hören war. Darüber hinaus hörte man ihn auch in Stücken wie Die Farm der Tiere von George Orwell, Testflug von Stanisław Lem, Haussuchung von Siegfried Lenz und Der Untertan von Heinrich Mann.

Erst Anfang der 1960er Jahre kam er auch zum Fernsehen, das von da an zu seinem Hauptbetätigungsfeld wurde. Beim Film trat er nur gelegentlich in Erscheinung. Bekannt wurde er im Januar 1963, als er in dem Durbridge-Sechsteiler Tim Frazer den sympathischen Gastwirt Norman Gibson verkörperte. Seine Filmtochter spielte die spätere Volksschauspielerin Lotti Krekel. Da der Straßenfeger Einschaltquoten zwischen 80 und 93 % erreichte, förderte das auch die Popularität seiner Darsteller. Jokisch trat im Laufe der Jahre in vielen Fernsehserien und Mehrteilern auf, darunter in Hafenpolizei, Polizeifunk ruft, Die Kriminalerzählung, Der rote Schal oder Der Strick um den Hals. Zu seinen späten Filmen gehören beispielsweise der spannende Krimi Schönes Weekend, Mr. Bennett und Es gibt noch Haselnußsträucher.

Als Synchronsprecher war er nur selten im Einsatz. So sprach er in der international produzierten Zeichentrickserie Doctor Snuggles in der deutschen Version die Titelrolle.

Walter Jokisch, der lange Zeit in Bremen lebte, war mit der Journalistin Lilo Weinsheimer verheiratet. Er verstarb im Alter von 69 Jahren in München und wurde auf dem Riensberger Friedhof in Bremen beigesetzt.

Recherchehinweis

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Aufgrund der Namensähnlichkeit wird Walter Jokisch häufig mit dem Opernregisseur und -intendanten Walter Jockisch verwechselt.