Somaskanda

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Shiva, Skanda und Parvati, dahinter die Götter Brahma und Vishnu am Küstentempel in Mamallapuram (7. Jh.)
Shiva, Skanda und Parvati, Chola-Bronze, Museum von Tanjore (12. Jh.)

Somaskanda (Sanskrit: सोमास्कन्द Somāskanda = „Shiva mit Uma und Skanda“) ist eine Erscheinungsform des Hindu-Gottes Shiva. Als Somaskanda wird Shiva in Begleitung seiner Gemahlin Parvati/Uma und seines Sohnes Skanda dargestellt. Der Somaskanda-Bildtypus ist der südindischen Hindu-Kunst eigen. Er entspricht inhaltlich und ikonografisch weitgehend dem in Nordindien und Nepal verbreiteten Typus von Uma-Maheshwara.[1]

Seit dem 7. Jahrhundert zeigt der Bildtypus den Gott Shiva, seine Gemahlin Parvati und ihren kleinen Sohn Skanda als harmonisch und friedvoll beieinander sitzende Familie auf einer Art Thron; Shiva ist vierarmig dargestellt, wobei mindestens zwei seiner Hände Attribute halten (in Südindien meist Axt (kuthara) und Gazelle (minga)).[2] Uma/Parvati und Skanda haben jeweils nur zwei Arme, tragen aber – wie auch Shiva – eine Krone. In den frühen Darstellungen der Pallava-Zeit erscheinen im Hintergrund meist auch die Götter Brahma und Vishnu, die in den späteren Chola-Bronzen fehlen.

Somaskanda-Darstellungen waren ursprünglich auf das von der Pallava- und der nachfolgenden Chola-Dynastie beherrschte Gebiet in Südindien beschränkt; mittlerweile gibt es sie auch als Kunstdrucke in ganz Indien.

In Südindien existieren nur sehr wenige Tempel, die Somaskanda geweiht sind. Bildnisse Somaskandas finden sich häufig in Nebenschreinen von südindischen Skanda- (tamil Murugan) und Shiva-Tempeln; auch im Innern der Cella (garbhagriha) vieler dieser Tempel finden sich Somaskanda-Reliefs. Die Verehrung von Somaskanda ist insgesamt eher privater bzw. familiärer Natur.

Bei Fideris (Schweiz) gibt es einen Somaskanda-Ashram, der seit 2016 auch über einen entsprechend benannten Tempel verfügt.[3]

Commons: Somaskanda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Uma-Maheshvara, Nepal
  2. Anneliese und Peter Keilhauer: Die Bildsprache des Hinduismus. Die indische Götterwelt und ihre Symbolik. DuMont, Köln 1986, S. 113, ISBN 3-7701-1347-0
  3. Somaskanda-Ashram, Schweiz