Odersberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Odersberg
Gemeinde Greifenstein
Koordinaten: 50° 36′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 50° 35′ 37″ N, 8° 12′ 22″ O
Höhe: 472 m ü. NHN
Fläche: 3,84 km²[1]
Einwohner: 247 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35753
Vorwahl: 06477
Odersberg aus der Luft
Odersberg aus der Luft

Odersberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Greifenstein im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis am Rand des hessischen Westerwaldes.

Der Ort liegt in einer Höhe von ca. 475 m über NN (Ortsmitte) und wird vom Leyenbach durchflossen.

Die nächstgelegenen Städte sind Herborn (etwa 13 km nordöstlich) und Weilburg (ca. 13 km südlich). In der weiteren Umgebung befinden sich die Städte Dillenburg (ca. 20 km nordöstlich), Wetzlar (ca. 25 km östlich), Gießen (ca. 40 km im Osten), Siegen (ca. 45 km nördlich) und Limburg an der Lahn (ca. 25 km südwestlich)

Die nächsten Großstädte sind Frankfurt am Main (ca. 70 km südöstlich) und Köln (ca. 100 km westlich).

Odersberg liegt am Kreuzungspunkt einiger Hauptverbindungsstraßen der Region. So verläuft die Verbindung von Weilburg nach Siegen (über Driedorf) durch den Ort und die Ortsumgehung bildet die Verbindungsstraße von Herborn nach Limburg an der Lahn.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Odersberg erfolgte unter dem Namen Oderßberg im Jahr 1324.[2] Daher wurde im Jahr 1999 das Jubiläum 675 Jahre Odersberg gefeiert.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Januar 1977 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Odersberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Greifenstein, Arborn, Beilstein, Nenderoth und Ulmtal durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Gemeinde Greifenstein zusammengeschlossen.[3] Für Odersberg wurde, wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Greifenstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Beilstein.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Odersberg lag:[2][5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Odersberg 282 Einwohner. Darunter waren 6 (2,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 108 waren zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 64 und 57 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 108 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 69 Haushaltungen leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Odersberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
205
1840
  
225
1846
  
230
1852
  
237
1858
  
247
1864
  
244
1871
  
221
1875
  
234
1885
  
230
1895
  
215
1905
  
184
1910
  
194
1925
  
224
1939
  
201
1946
  
288
1950
  
283
1956
  
278
1961
  
272
1967
  
266
1970
  
280
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
278
2015
  
267
2020
  
247
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2][1]

Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
1885: 229 evangelische (= 99,57 %), ein katholischer (= 0,43 %) Einwohner
1961: 235 evangelische (= 86,40 %), 37 katholische (= 13,60 %) Einwohner

Für den Ortsteil Odersberg gibt es einen fünfköpfigen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist der Ortsvorsteher Uwe Klees.[7]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt das Wahrzeichen von Odersberg, die Alte Schule. Sie ist ein 1740 errichtetes Fachwerkhaus mit Dachreiter, das zunächst als Schulhaus genutzt wurde. Heute wird die sie als Gemeindehaus für regelmäßige Gottesdienste der Evangelischen Kirchengemeinde Nenderoth genutzt, die das Gebäude im Jahr 1969 erwarb.

1927 wurde die Neue Schule Odersberg erbaut, die bis 1966 als Schulhaus für die Odersberger Kinder genutzt wurde. Das Schulhaus wurde 1974 an privat verkauft.

An der westlichen Grenze der Odersberger Gemarkung erhebt sich der Nillkopf mit seinen 538 m über NN über den Ort. Er bietet Ausblick auf das Weil- und das Lahntal, und auf den Taunus mit dem Großen Feldberg.

Der Leyenbach, der in einem nahe gelegenen Waldstück, der „Pfeiffersheck“, entspringt stürzt am südlichen Rand der Gemarkung Odersberg Richtung Nenderoth zu Tal. Bei entsprechender Witterung (vornehmlich im Frühjahr oder Herbst) entsteht dort ein romantischer Wasserfall. Im Winter verwandelt sich dieser bei längeren Frostperioden in eine natürliche Eisskulptur.

Die Burg Greifenstein mit ihrem Glockenmuseum liegt etwas weiter östlich. Sie kann während der Öffnungszeiten von innen besichtigt werden.

Commons: Odersberg – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  2. Am 1. Januar 1977 schlossen sich die Gemeinden Ulmtal (mit ihren Ortsteilen) und Beilstein (mit den Ortsteilen Beilstein, Rodenroth und Rodenberg) mit den Orten Arborn, Greifenstein, Nenderoth und Odersberg zur neuen Gemeinde Greifenstein zusammen.

Einzelnachweise

  1. a b c Daten und Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Greifenstein, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  2. a b c d Odersberg, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Greifenstein § 6. Abgerufen im Februar 2019.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 52, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiräte der Gemeinde Greifenstein, abgerufen im Januar 2022.