Bezeichnungsschemata von British Rail

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British Railways, später British Rail (BR), nutzte verschiedene Bezeichnungsschemata für ihre Lokomotiven und Triebwagen.

Auch nach der Privatisierung der Staatsbahn wenden die neuen Bahngesellschaften das zuletzt geltende Schema an.

Bezeichnungsschema 1948

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Mit der Bildung von British Railways 1948 war es notwendig, für die übernommenen sowie die neu anzuschaffenden Fahrzeuge ein einheitliches Bezeichnungsschema zu entwickeln.

Übernommene Lokomotiven

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Die Klasseneinteilung der Vorgängergesellschaften wurden unverändert übernommen. Zusätzlich erhielten sie eine Nummerierung, die sich an das System der London, Midland and Scottish Railway (LMS) angelehnte. Nach- und Neubauten der British Railways sowie die Lokomotiven kleinerer Bahngesellschaften wurden entsprechend den Bauarten der Vorgängergesellschaften eingeordnet.

Nummernraum Bezeichnung alte Nummer
1–9999 Dampflokomotiven der Great Western Railway Seriennummern blieben unverändert
10000–19999 Diesel- und Gasturbinenlokomotiven Lokomotiven erhielten neue Nummern, außer LMS 10000/10001
10xxx Hauptstreckendiesellokomotiven
11xxx dieselmechanische und dieselhydraulische Rangierlokomotiven Beschaffung durch BR
12xxx ehemalige LMS-Rangierlokomotiven
13xxx dieselelektrische Rangierlokomotiven, Beschaffung BR*
150xx ehemalige LNER-Rangierlokomotiven
151xx ehemalige GWR-Rangierlokomotiven
152xx ehemalige SR-Rangierlokomotiven
18xxx Gasturbinenlokomotiven
20000–29999 Elektrolokomotiven SR CC1–3 wurden zu 20001–3 und
LNER 6000 zu 26000
die anderen Loks erhielten neue Nummern
30000–39999 ehemalige SR-Dampflokomotiven (außer Lokomotiven auf Isle of Wight*) Die Nummern der Lokomotiven wurden in den meisten Fällen um 30000 erhöht, außer bei: C1 wurde zu 33xxx, 21C101 wurde zu 34xxx, 21C1 wurde zu 35xxx, Die Lokomotiven der 3xxx_Serie erhielten neue Nummern
40000–59999 ehemalige LMS-Dampflokomotiven Nummern wurden um 40000 erhöht, außer bei der Serie 2xxxx, die in die Serie 58xxx umgezeichnet wurde
60000–69999 ehemalige LNER-Dampflokomotiven Nummern wurden um 60000 erhöht, 10000 wurde zu 60700
70000–79999 Schlepptenderlokomotiven von BR beschafft
80000–89999 Tenderlokomotiven von BR beschafft
90000–99999 Kriegslokomotiven von BR und des War Department Neunummerierung
* Lokomotiven auf der Isle of Wight erhielten Nummern in einem Schema beginnend mit W1. Lokomotiven die vom Festland kamen, wurden umgenummert. Bei einer Rückkehr erhielten die Lokomotiven wieder ihre alte Nummer.

Neu angeschaffte Diesel- und Elektrolokomotiven und -triebwagen

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Die Nummerierung von elektrischen Triebwagen erfolgte in jeder Region separat beginnend ab 001. Dieseltriebwagen wurden anfänglich nicht einheitlich bezeichnet. Innerhalb einzelner Regionen wurden später eigene Nummernsysteme eingeführt.

Zur Unterscheidung der elektrisch angetriebenen Fahrzeug nutzte man ein System, welches schon so ähnlich bei der LNER genutzt wurde. Wechselstromlokomotiven erhielten das Kürzel „AL“ und Wechselstromtriebwagen das Kürzel „AM“ vorangestellt.

Die Eastern und die North Eastern Region nutzen ein ähnliches System zur Bezeichnung der Dieselrangierlokomotiven. Dreiachsige dieselelektrische Lokomotiven erhielten das Kürzel „DEJ“, dreiachsige dieselhydraulische oder dieselmechanische Lokomotiven „DJ“ und zweiachsige dieselmechanische und dieselhydraulische Loks „DY“.

1955 führte man für alle Diesellokomotiven von British Rail ein einheitliches Bezeichnungssystem ein. Es basierte auf dem Format Dx/y.

Die erste Ziffer (x) gab die Leistung der Lokomotive in 100 hp an und die zweite Zahl (y) stand für eine bestimmte Baureihe. Eine D1/1 bezeichnet zum Beispiel eine Lokomotive mit 100 bis 199 hp (etwa 75–148 kW).

1962 wurden die Baureihenbezeichner nochmals geändert.

Die Southern Region übernahm das Nummerierungs- und Bezeichnungssystem der Southern Railway und führte es weiter.

Bezeichnungs- und Nummerierungssystem ab 1957

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Durch die Verdrängung der Dampflokomotiven sowie die fortschreitende Beschaffung von Diesel- und Elektrolokomotiven wurde es erforderlich, für diese Fahrzeuge ein neues Bezeichnungsschema einzuführen. Das neue System wurde jedoch nur für Diesellokomotiven eingeführt. Früher beschaffte Dieselrangierlokomotiven wurden umgezeichnet.

Dampf- und Gasturbinenlokomotiven sowie vor 1948 beschaffte Diesel- und Elektrolokomotiven behielten ihre alte Bezeichnung. Einige Lokomotiven erhielten dennoch das Kürzel „D“ oder „E“ vor die Betriebsnummer.

Diesellokomotiven

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Das Nummerierungssystem basierte auf der neuen an die Lokomotivenleistung angepasste Typenbezeichnung, die für die Diesellokomotiven eingeführt wurde.

Nummernbereich Typ Leistung
D1–D1999 Type 4 2000 bis 2999 PS
D2000–D2999 Rangierlokomotiven unter 300 PS
D3000–D4999 Rangierlokomotiven 300 bis 799 PS
D5000–D6499 Type 2 1001 bis 1499 PS
D6500–D7999 Type 3 1500 bis 1999 PS
D8000–D8999 Type 1 800 bis 1000 PS
D9000–D9999 Type 5 über 3000 PS

Bei der Umnummerierung wurde keine Rücksicht auf frühere Nummern genommen. Mit der Außerbetriebnahme der letzten Dampflokomotiven im August 1968 entfernte man das Vorzeichen „D“.

Elektrische Lokomotiven

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Wechselstromlokomotiven mit einer Leistung von 2000 bis 2999 PS erhielten Nummern von E2000 bis E2999. Lokomotiven mit einer größeren Leistung wurden in den Nummernbereich ab E3001 eingeordnet. Die Lokomotiven mit einer Leistung von 5000 PS erhielten den Nummernbereich ab E3201 aufwärts.

Gleichstromlokomotiven erhielten den Nummernbereich ab E5000 und Zweikraftlokomotiven (Gleichstrom-Diesel) erhielten Nummern ab E6000.

Nummernsystem ab 1973

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Ende der 1960er Jahre führte British Rail das Computersystem TOPS ein. Dies machte eine komplette Umnummerierung aller Fahrzeuge erforderlich.

Das neue System basierte auf einer maximal sechsstelligen Zahl. Die ersten zwei oder drei Ziffern gaben die Klasse und die letzten drei Ziffern die Seriennummer an. Während die Lokomotiven nur einen zweistelligen Klassenbezeichner erhielten, ist dieser bei den Triebwagen dreistellig.

Unterklassen erhielten eine in der ersten Stelle der Seriennummer veränderte Kennzeichnung. Als Trenner verwendete man einen Schrägstrich. Die Unterklasse 47/3 zum Beispiel beginnt ab der Nummer 47301.

Bei der Umzeichnung wurden weitgehend die letzten beiden Nummern der alten Kennzeichnung übernommen.

Die Umzeichnung der Triebwagen bereitete aufgrund der vielfältigen Fahrzeuge und Nummernschemata größere Schwierigkeiten. So war es erforderlich, dass die Nummerierung der Triebwagen nochmals geändert werden musste.

Nummernbereich Fahrzeug Unterscheidungsmerkmal alte Bezeichnung
0xx Lokomotiven und Schiffe
(0)01–(0)69 Diesellokomotiven
(0)01–(0)07 Rangierlokomotiven unter 300 PS D2000–D2999
(0)08–(0)14 Rangierlokomotiven 300 PS – 799 PS D3000–D4999/D9500–D9999
(0)15–(0)20 Type 1 800 PS – 1000 PS D8000–D8999
(0)21–(0)32 Type 2 1001 PS – 1499 PS D5000–D6499/D7500–D7999
(0)33–(0)39 Type 3 1500 PS – 1999 PS D6500–D7499
(0)40–(0)54 Type 4 2000 PS – 2999 PS D1–D1999
(0)55–(0)69 Type 5 über 3000 PS D9000–D9499
(0)70–(0)79 Gleichstrom- und Zweisystemlokomotiven
(0)80–(0)96 Wechselstrom und Mehrsystemelektrolokomotiven
(0)97 Dienstlokomotiven
(0)98 Dampflokomotiven
(0)99 Schiffe
1xx Triebwagen mit dieselmechanischem und dieselhydraulischem Antrieb
100–114 Einheiten für geringe Personendichte
115–127 Einheiten für hohe Personendichte und Langstreckenzüge
128–131 Gepäcktriebwagen
140–144 2. Generation von Schienenbussen
150–199 Einheiten der 2. Generation ('Sprinter', 'Networker', 'Turbostar', 'Coradia')
2xx Triebwagen mit dieselelektrischen Antrieb
200–207 Einheiten der 1. Generation
210–249 Einheiten der 2. Generation
250–299 Expresszüge
3xx Wechselstrom- und Mehrsystemelektrotriebwagen
300–312 Einheiten der 1. Generation
313–369 Einheiten der 2. Generation
370–399 Expresszüge und Züge privater Gesellschaften seit 199x
4xx Gleichstrom-Elektrotriebwagen der Southern Region
40x Triebwagen von Southern Railway
41x Triebwagen von British Railways 1950er Jahre
42x Triebwagen von British Railways 1960er Jahre
43x Bournemouth-Triebwagen
44x Triebwagen von British Railways 1970er Jahre
45x Triebwagen von British Railways 1980er Jahre
46x Triebwagen 1990er Jahre (Networker)
48x Triebwagen mit Tube-Regelmaß
49x nichtangetriebene Einheiten (später 4x8)
5xx andere Gleichstromtriebwagen
9xx Dienstfahrzeuge
920–935 Dienstfahrzeuge der Southern Region
936–939 Elektro-Diensttriebwagen
950–960 Sonstige Diensttriebwagen

Zur Unterscheidung einzelner Triebwageneinheiten der Southern Region nutzte man folgendes System:

Nummer Typ
4x0 Expresszüge mit Bar (später in 4x2 umgezeichnet)
4x1 Expresszüge
4x2 Expresszüge mit Bar
4x3 Vierwageneinheiten für den äußeren Vorortverkehr
4x4 Zweiwageneinheiten für den äußeren Vorortverkehr
4x5 Vierwageneinheiten für den inneren Vorortverkehr
4x6 Zwei- und Dreiwageneinheiten für den inneren Vorortverkehr
4x7 Spezialfahrzeuge (zum Beispiel für den Gatwick Express)
4x8 nicht angetriebene Einheiten
4x9 Einzelwagen