Anthropologia Helvetica

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Die Anthropologia Helvetica: Ergebnisse anthropologischer Untersuchungen an den schweizerischen Stellungspflichtigen gilt als Otto Schlaginhaufens Hauptwerk[1] und erschien 1946 und 1959 bei Orell Füssli.

In der Anthropologia Helvetica sind die Ergebnisse eines eugenischen Grossprojekts veröffentlicht, das Schlaginhaufen mit Mitteln der Julius-Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene (deren Präsident er war) durchführte. (Der Stifter „hatte testamentarisch festgelegt, «alle auf wissenschaftlicher Basis beruhenden Bestrebungen zu fördern, deren Endziel auf die Vorbereitung und Durchführung praktischer Reformen zur Verbesserung der weissen Rasse gerichtet» sind. Ausdrücklich vom Stiftungszweck ausgenommen waren «Bestrebungen zugunsten körperlich und geistig Minderwertiger»“.[1])

Für das Projekt untersuchte und bewertete Schlaginhaufen und sein Mitarbeiterstab anthropologisch über 35'000 Wehrpflichtige der Jahre 1927 bis 1932. Ziel des Projekts war es, eine Rassentypologie der Schweizer Bevölkerung zu erstellen. Für die Untersuchung wurde er vom Eidgenössischen Militärdepartement und von der Schweizerischen Gesellschaft für Anthropologie und Ethnologie unterstützt.[1] Vermessen wurden 35551 Rekruten, angefertigt wurden 7456 Fotografien.[1] Die Resultate seiner Schädelvermessungen trug Schlaginhaufen 1935 am 16. Internationalen Kongress für Anthropologie in Brüssel vor.[1][1]

„Zentrales Ergebnis war, dass durch die Einfallstore Basel und Genf Langköpfe ins Feld der mittellangen Köpfe eingedrungen seien, während die Besiedlung des kurzköpfigen Feldes von Osten und Süden erfolgt sei. [Schlaginhaufen] konnte damit die bisherige Annahme widerlegen, dass die Zentralalpen Herd und Ausgangspunkt der Kurzköpfe sei. Der lang gesuchte «homo alpinus helveticus» hatte sich als Schimäre erwiesen. […] aus heutiger Sicht [abstruse] und in Anbetracht des Aufwandes recht [dürftige] Forschungsergebnisse […]“ (Alex Schwank, 1996[1])

Die Anthropologia Helvetica erschien in zwei Teilen bei Orell Füssli:

„Wäre dieses Werk zehn Jahre vorher erschienen, wäre ihm ein grosser Erfolg beschieden gewesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Interesse für diese Art von Rassenforschung und Eugenik gering.“ (Alex Schwank, 1996[1])

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Alex Schwank: Der rassenhygienische (bzw. eugenische) Diskurs in der schweizerischen Medizin des 20. Jahrhunderts. In: Sigrid Weigel, Birgit R. Erdle (Hrsg.): Fünfzig Jahre danach: zur Nachgeschichte des Nationalsozialismus (= Zürcher Hochschulforum. Nr. 23). VDF Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich 1996, ISBN 3-7281-2169-X, 6. Beispiel Anthropologie: Otto Schlaginhaufen, S. 469 ff.