Alexis Pinturault

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alexis Pinturault
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 20. März 1991 (33 Jahre)
Geburtsort Moûtiers, Frankreich
Größe 180 cm
Gewicht 80 kg
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Slalom, Super-G,
Abfahrt, Kombination
Verein CS Courchevel
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
Junioren-WM 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 2014 Sotschi Riesenslalom
Silber 2018 Pyeongchang Alpine Kombination
Bronze 2018 Pyeongchang Riesenslalom
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Bronze 2015 Vail/Beaver Creek Riesenslalom
Gold 2017 St. Moritz Mannschaft
Gold 2019 Åre Alpine Kombination
Bronze 2019 Åre Riesenslalom
Silber 2021 Cortina d’Ampezzo Alpine Kombination
Bronze 2021 Cortina d’Ampezzo Super-G
Gold 2023 Courchevel Alpine Kombination
Bronze 2023 Courchevel Super-G
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 2009 Garmisch-Partenkirchen Riesenslalom
Gold 2011 Crans-Montana Riesenslalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 13. März 2009
 Einzel-Weltcupsiege 34
 Gesamtweltcup 1. (2020/21)
 Super-G-Weltcup 5. (2022/23)
 Riesenslalomweltcup 1. (2020/21)
 Slalomweltcup 6. (2018/19, 2019/20)
 Kombinationsweltcup 1. (2012/13, 2013/14, 2015/16,
2016/17, 2018/19, 2019/20)
 Parallelweltcup 1. (2020/21)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Super-G 1 1 2
 Riesenslalom 18 12 11
 Slalom 3 4 5
 Kombination 10 4 1
 Parallel-Rennen 2 1 2
letzte Änderung: 24. März 2024

Alexis Pinturault (anhören/?) (* 20. März 1991 in Moûtiers) ist ein französischer Skirennläufer. Er gilt als Allrounder und tritt in sämtlichen Disziplinen außer der Abfahrt an, wobei seine besonderen Stärken im Riesenslalom und in der alpinen Kombination liegen. Im Alpinen Skiweltcup entschied er die Disziplinenwertung in der Kombination bisher sechsmal für sich, so oft wie kein anderer Athlet vor ihm. Dazu gewann er einmal die Riesenslalom-Disziplinenwertung. In der Saison 2020/21 entschied er auch die Gesamtwertung für sich, nachdem er zuvor fünf Mal Zweiter oder Dritter geworden war. Mit bisher 34 gewonnenen Rennen ist er der erfolgreichste Franzose der Weltcupgeschichte.

Pinturault gewann bei den Weltmeisterschaften 2019 und 2023 jeweils die Goldmedaille in der Kombination, bei den Weltmeisterschaften 2017 eine weitere goldene im Mannschaftswettbewerb. Hinzu kommen Silber in der Kombination bei den Olympischen Winterspielen 2018 und im Riesenslalom je eine Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 2014 sowie bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2019. Darüber hinaus ist er zweifacher Riesenslalom-Juniorenweltmeister und neunfacher französischer Meister.

Beginn der Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pinturault wuchs in Courchevel auf, wo sein Vater Claude Besitzer des Hotels Annapurna ist. Seine Mutter Hege stammt aus Norwegen, weshalb er auch die norwegische Staatsbürgerschaft besitzt.[1] Im August 2006 bestritt Pinturault in Argentinien seine ersten FIS-Rennen. Im Winter 2006/07 nahm er ausschließlich an Wettbewerben in Frankreich teil, blieb dabei aber ohne größere Erfolge. Erst zu Beginn der Saison 2007/08 kam er erstmals unter die besten zehn in einem FIS-Rennen. Bei seinem ersten Großereignis, den Juniorenweltmeisterschaften 2008 im spanischen Formigal, kam er in allen Wettbewerben ins Ziel und erreichte damit Platz 13 in der Kombinationswertung. Kurz zuvor hatte er in Madesimo erstmals an Europacuprennen teilgenommen, ohne jedoch die Punkteränge zu erreichen. Auch in der Saison 2008/09 blieb Pinturault in seinen sieben Europacupeinsätzen ohne Punkte, allerdings verfehlte er diese zweimal als 31. nur knapp.

Im Dezember 2008 gewann Pinturault sein erstes FIS-Rennen. Für Aufsehen sorgte er bei den Juniorenweltmeisterschaften 2009 in Garmisch-Partenkirchen, als er überraschend die Goldmedaille im Riesenslalom gewann (vor den Österreichern Björn Sieber und Marcel Hirscher). Zwei Wochen später bestätigte er diese Leistung mit dem französischen Meistertitel in der Super-Kombination. Als Juniorenweltmeister kam er beim Saisonfinale in Åre auch zu seinem ersten Einsatz im Weltcup, wo er jedoch im ersten Durchgang des Riesenslaloms ausschied.

Ende November 2009 holte Pinturault mit Platz 25 im zweiten Riesenslalom von Levi seine ersten Europacuppunkte und Anfang Dezember kam er im Riesenslalom von Val Thorens erstmals im Europacup unter die besten zehn. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 in der Region Mont Blanc erreichte er im Super-G den fünften Platz, während er im Slalom nach überlegener Laufbestzeit im 2. Durchgang ausschied. Im Europacup gelang ihm mit Rang zwei im letzten Riesenslalom der Saison 2009/10 in Kranjska Gora der erste Podestplatz. Bei seinen vier Weltcupeinsätzen in diesem Winter erreichte er nie das Ziel.

Rascher Aufstieg im Weltcup

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2011 feierte Pinturault im Riesenslalom und im Slalom von Kirchberg in Tirol seine ersten Europacupsiege. In den nächsten Wochen folgten weitere drei Siege, womit er sich bereits vorzeitig den Gesamtsieg in der Europacupsaison 2010/11 sicherte. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2011 gewann er zum zweiten Mal die Goldmedaille im Riesenslalom. Nachdem er bei seinen vorangegangenen Weltcup-Einsätzen im Slalom und Riesenslalom ohne Punkte geblieben war, fuhr er am 5. Februar 2011 bei seinem ersten Weltcup-Super-G in Hinterstoder mit Startnummer 62 auf den sechsten Platz. Im vier Tage später ausgetragenen Super-G der Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen fiel Pinturault aus, im WM-Slalom belegte er Rang 17. Den ersten Weltcup-Podestplatz erzielte er zwei Wochen später am 5. März 2011, als er im Riesenslalom von Kranjska Gora den zweiten Platz belegte.[2]

Zu Beginn der Weltcup-Saison 2011/12 am 23. Oktober 2011 in Sölden belegte Pinturault hinter Ted Ligety den zweiten Platz im Riesenslalom.[3] Zwei weitere zweite Plätze folgten Anfang Februar 2012 in Chamonix in der Super-Kombination und Anfang März in Kranjska Gora im Riesenslalom. Der erste Weltcupsieg gelang ihm am 21. Februar 2012 beim City Event in Moskau.[4] Beim Weltcupfinale in Schladming folgte mit Platz zwei im Super-G die erste Podestplatzierung in einem Speedrennen, wobei er sich nur um zwei Hundertstelsekunden dem Italiener Christof Innerhofer geschlagen geben musste.[5] Er beendete den Riesenslalom- und Kombinationsweltcup jeweils an vierter Position und wurde im Gesamtweltcup Zehnter.

Ende Juli 2012 erlitt Pinturault beim Tennisspielen einen Bänderriss im linken Sprunggelenk. Er musste rund drei Monate pausieren und versäumte das Auftaktrennen der Saison 2012/2013 in Sölden.[6] Im November stieg er wieder in den Weltcup ein und feierte am 8. Dezember 2012 im Slalom von Val-d’Isère seinen zweiten Weltcupsieg. Ein weiterer Sieg gelangen ihm in der Super-Kombination von Wengen. In der Kombinations-Disziplinenwertung belegte Pinturault punktgleich mit Ivica Kostelić den ersten Platz. Bei den in Schladming ausgetragenen Weltmeisterschaften 2013 verpasste er in vier Rennen jeweils knapp eine Medaille; er wurde einmal Fünfter und dreimal Sechster. Unmittelbar nach der WM gewann er am 24. Februar 2013 in Garmisch-Partenkirchen erstmals einen Weltcup-Riesenslalom.[7] Nach Patrick Russel im Jahr 1971 war er der erste Franzose, der in derselben Weltcupsaison sowohl einen Slalom als auch einen Riesenslalom gewinnen konnte.[8] Einen weiteren Sieg vergab er im Riesenslalom von Kranjska Gora, als er im zweiten Durchgang bei deutlicher Halbzeitführung ausschied.[9]

Etablierung an der Weltspitze

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison 2013/14 war Pinturault im Lauberhornslalom von Wengen und in der Super-Kombination von Kitzbühel siegreich. Außerdem sicherte er sich erneut die Kombinations-Disziplinenwertung, diesmal punktgleich mit Ligety. Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi schied er im Slalom der Super-Kombination aus. Hingegen gewann er am 19. Februar mit Bronze im Riesenslalom seine erste olympische Medaille, hinter dem damaligen Dominator Ligety und dem überraschenden Franzosen Steve Missillier.[10] Beim Weltcup-Finale in Lenzerheide gelang Pinturault am 13. März 2014 der erste Weltcupsieg im Super-G. Von nun an konnte er bereits in allen Disziplinen außer der Abfahrt mindestens einen Weltcupsieg vorweisen.[11]

Vor Beginn der Saison 2014/15 wechselte Pinturault die Skimarke: Nachdem er zuvor stets mit Salomon-Skis gefahren war, entschied er sich nun für Skis von Head.[12] Mit Starts in allen Super-Gs und in einigen technisch schwierigeren Abfahren wagte er erstmals den Versuch, die Weltcup-Gesamtwertung für sich zu entscheiden.[13] Zwei Siege in der Kombination von Kitzbühel und im Riesenslalom von Kranjska Gora sowie je zwei zweite und dritte Plätze waren zwar eine beeindruckende Bilanz, reichten schließlich jedoch nur für den dritten Gesamtrang. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Beaver Creek gewann er im Riesenslalom die Bronzemedaille, während die übrigen Rennen für ihn eher enttäuschend endeten.[14]

Die Saison 2015/16 verlief für Pinturault zu Beginn deutlich unter den eigenen hochgesteckten Erwartungen. Im Riesenslalom von Beaver Creek am 6. Dezember 2015 stürzte er heftig und erlitt dabei eine leichte Gehirnerschütterung, worauf er das nächste Rennen in Val-d’Isère auslassen musste.[15] Erst im neuen Jahr erreichte er wieder sein gewohntes Niveau, setzte dann aber Ende Januar zu einer Siegesserie an. Innerhalb von sechs Wochen stand er sechsmal zuoberst auf dem Podest: bei den Kombinationen von Kitzbühel und Chamonix sowie bei den Riesenslaloms von Naeba, Hinterstoder (zweimal) und Kranjska Gora. Mit seinem insgesamt 15. Weltcupsieg egalisierte er die bisherige französische Bestmarke von Jean-Claude Killy.[16]

Pinturault im Jahr 2017

Zum Auftakt der Saison 2016/17 gewann Pinturault den Riesenslalom von Sölden. Es folgten drei weitere Siege in den Riesenslaloms von Val-d’Isère und Adelboden sowie in der Kombination von Santa Caterina. Obwohl er in der Kombination von Wengen aufgrund schwieriger Wetterverhältnisse nur den 20. Platz belegte, konnte er in jener Saison zum vierten Mal den Kombinationsweltcup für sich entscheiden. In der Gesamtwertung hingegen fiel er ein weiteres Mal rasch hinter Hirscher zurück, da er vor allem im Slalom mehrmals ausschied. Vor den Weltmeisterschaften 2017 in St. Moritz gehörte er dennoch zu den meistgenannten Favoriten[17], kam jedoch in den Einzelrennen nicht über einen sechsten Platz hinaus. Immerhin gelang ihm im Mannschaftswettbewerb erstmals der Gewinn einer Goldmedaille.[18] Die Saison 2017/18 war für Pinturault nicht so erfolgreich wie die Jahre zuvor. Gewinnen konnte er den Riesenslalom in Val-d’Isère und die Kombination von Bormio. Im Gesamtweltcup wurde er Sechster, im Riesenslalomweltcup war er mit Platz drei am erfolgreichsten. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang holte er in der Kombination die Silbermedaille hinter Hirscher sowie die Bronzemedaille im Riesenslalom.[19]

In der Saison 2018/19 war Pinturault insgesamt wieder erfolgreicher und konstanter. In den Slaloms von Zagreb und Schladming wurde er jeweils Zweiter hinter Hirscher, in Kitzbühel Dritter. Im Riesenslalom von Alta Badia errang er den dritten Platz und erreichte dort im Parallel-Riesenslalom erstmals ein Podest in einem Parallelwettbewerb. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Åre gewann Pinturault die Goldmedaille in der Kombination sowie die Bronzemedaille im Riesenslalom. Am 22. Januar 2019 gewann er erstmals seit Dezember 2017 wieder ein Weltcuprennen, die Kombination von Bansko. Damit entschied er zum fünften Mal die Disziplinenwertung in der Kombination für sich und stellte den Rekord von Kjetil André Aamodt ein.

Jagd auf den Gesamtweltcup

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Hirschers Rücktritt und vor Beginn der Weltcupsaison 2019/20 rechneten die Medien im Kampf und die Weltcup-Gesamtwertung allgemein mit einem Duell zwischen Pinturault und Henrik Kristoffersen.[20] Pinturault unterstrich seine Favoritenrolle mit dem Sieg im ersten Rennen der Saison, dem Riesenslalom von Sölden. Am 15. Dezember 2019 konnte er in Val-d’Isère den ersten Sieg im Slalom seit mehr als fünf Jahren feiern. Insgesamt gelangen ihm während der Saison sechs Siege, davon zwei in Kombinationen, womit er zum sechsten Mal die Kombinations-Disziplinenwertung für sich entschied und so einen neuen Rekord aufstellte. Diesen Erfolgen standen aber auch vier Rennen ohne Punktgewinn gegenüber, sodass er sich nicht entscheidend absetzen konnte. Als größter Konkurrent erwies sich indes nicht Kristoffersen, sondern der konstanter fahrende Aleksander Aamodt Kilde, der Mitte Februar 2020 die Gesamtführung übernahm.[21] Zwei Wochen später holte sich Pinturault bei den Rennen in Hinterstoder die Führung zurück.[22] Kilde reagierte am 6. März 2020 mit einem zweiten Platz in der Abfahrt von Kvitfjell und setzte sich mit 54 Punkten Vorsprung erneut an die Spitze. Da der Super-G am darauf folgenden Tag wegen Schlechtwetters abgesagt werden musste, schien Pinturault aufgrund des Restprogramms im Vorteil zu sein, doch dann brach die FIS die Saison am 12. März wegen der COVID-19-Pandemie ab und er musste sich mit dem zweiten Gesamtrang begnügen.[23]

Am 27. November 2020 gewann Pinturault mit dem Parallelrennen von Lech sein 30. Weltcuprennen und übernahm gleichzeitig die Führung in der Gesamtwertung.[24] Vorübergehend fiel er hinter Kilde zurück, eroberte aber knapp vier Wochen später die Führung mit dem Sieg im Riesenslalom von Alta Badia zurück. In der zweiten Januarwoche 2021 folgten zwei weitere Riesenslalomsiege auf dem Chuenisbärgli in Adelboden.[25] Da sich sein Hauptkonkurrent Kilde Mitte Januar verletzte und die Saison beenden musste, konnte Pinturault seine Führung in der Gesamtwertung markant ausbauen, wozu auch deutlich verbesserte Leistungen im Slalom beitrugen. Bei den Weltmeisterschaften 2021 in Cortina d’Ampezzo gewann Pinturault die Silbermedaille in der Kombination und etwas überraschend die Bronzemedaille im Super-G. Im Riesenslalom schied er im zweiten Lauf aus, nachdem er im ersten Durchgang mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung in Führung gelegen hatte.[26] Nach der WM hatte Pinturault eine kleinere Schwächephase und Marco Odermatt rückte ihm in der Gesamt- und in der Riesenslalomwertung immer näher. Nach dem Riesenslalom von Kranjska Gora in der zweiten Märzwoche lag Odermatt gesamthaft nur noch 31 Punkte hinter ihm, während er ihn in der Disziplinenwertung überholte. Somit musste das Weltcupfinale in Lenzerheide entscheiden. Pinturault profitierte von der wetterbedingten Absage der Abfahrt und des Super-G (wo Odermatt im Vorteil gewesen wäre). Andererseits gewann er an seinem 30. Geburtstag den letzten Riesenslalom der Saison und entschied damit die Disziplinenwertung für sich.[27] Ebenso hatte er vor dem abschließenden Slalom (den er als Dritter beendete) genügend Vorsprung, sodass er auch theoretisch nicht mehr abgefangen werden konnte. Somit wurde er der erste französische Gesamtweltcupsieger seit Luc Alphand in der Saison 1996/97. Zuvor war Pinturault fünf Mal entweder Zweiter oder Dritter der Gesamtwertung gewesen – und achtmal in Folge Zweiter oder Dritter der Riesenslalom-Wertung.[28]

Weltmeister zuhause

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der von Odermatt dominierten Saison 2021/22 konnte Pinturault bei weitem nicht an das Niveau des vorherigen Winters anknüpfen. Er erzielte nur drei Podestplätze zu Beginn des Winters und belegte in der Gesamtwertung den zehnten Platz. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 war der elfte Platz im Super-G sein einziges Ergebnis. Nach einem verhaltenen Start der Weltcupsaison 2022/23 fuhr Pinturault Anfang Dezember 2022 im Super-G von Beaver Creek auf Platz drei und beendete damit eine Serie von 330 Tagen ohne Podestplatz auf höchstem Niveau.[29] Ohne im Verlaufe der Saison wirklich überzeugt zu haben, reiste Pinturault zu den Weltmeisterschaften 2023 an, die in seinem Wohnort Courchevel stattfanden; der Zielbereich lag wenige Meter von einem der Hotels der Familie Pinturault entfernt. Im ersten Rennen der Veranstaltung gewann er den Weltmeistertitel in der Kombination.[30] Zwei Tage später kam im Super-G die Bronzemedaille hinzu.

Zu Beginn der Saison 2023/24 gab Pinturault bekannt, zukünftig auf den Slalom verzichten und stattdessen in der Abfahrt starten zu wollen.[31] Nach Top-10-Platzierungen vor allem im Riesenslalom in Alta Badia[32] und im Super-G in Bormio[33] stürzte Pinturault am 12. Januar 2024 im Super-G von Wengen und zog sich einen Kreuzbandriss zu, womit er die Saison beenden musste.[34]

Pinturault im Weltcupslalom von Chamonix am 8. Februar 2020

Olympische Winterspiele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupwertungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Gesamt Super-G Riesenslalom Slalom Kombination City Event Parallel
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2010/11 54. 151 30. 40 22. 87 30. 24
2011/12 10. 845 22. 84 4. 364 18. 167 4. 130 1. 100
2012/13 6. 790 33. 20 3. 326 9. 264 1. 180 7. 60
2013/14 3. 1028 13. 126 3. 458 9. 264 1. 180
2014/15 3. 1006 10. 169 2. 487 10. 224 2. 126
2015/16 3. 1200 27. 70 2. 690 12. 220 1. 220
2016/17 4. 875 22. 68 3. 439 12. 257 1. 111
2017/18 6. 707 19. 78 3. 329 14. 200 4. 100
2018/19 2. 1145 21. 63 3. 469 6. 453 1. 160
2019/20 2. 1148 8. 169 2. 388 6. 286 1. 280 19. 25
2020/21 1. 1260 17. 96 1. 700 7. 364 1. 100
2021/22 10. 603 15. 120 5. 300 16. 183
2022/23 8. 839 5. 253 5. 409 17. 177
2023/24 42. 199 39. 38 20. 30 32. 31

Pinturault errang bisher 77 Podestplätze, davon 34 Siege:

Riesenslalom

Datum Ort Land
24. Februar 2013 Garmisch-Partenkirchen Deutschland
14. März 2015 Kranjska Gora Slowenien
13. Februar 2016 Yuzawa Naeba Japan
26. Februar 2016 Hinterstoder Österreich
28. Februar 2016 Hinterstoder Österreich
4. März 2016 Kranjska Gora Slowenien
23. Oktober 2016 Sölden Österreich
10. Dezember 2016 Val-d’Isère Frankreich
7. Januar 2017 Adelboden Schweiz
9. Dezember 2017 Val-d’Isère Frankreich
16. März 2019 Soldeu Andorra
27. Oktober 2019 Sölden Österreich
2. Februar 2020 Garmisch-Partenkirchen Deutschland
2. März 2020 Hinterstoder Österreich
20. Dezember 2020 Alta Badia Italien
8. Januar 2021 Adelboden Schweiz
9. Januar 2021 Adelboden Schweiz
20. März 2021 Lenzerheide Schweiz

Slalom

Datum Ort Land
8. Dezember 2012 Val-d’Isère Frankreich
19. Januar 2014 Wengen Schweiz
15. Dezember 2019 Val-d’Isère Frankreich

Alpine Kombination

Datum Ort Land
18. Januar 2013 Wengen Schweiz
26. Januar 2014 Kitzbühel Österreich
23. Januar 2015 Kitzbühel Österreich
22. Januar 2016 Kitzbühel Österreich
19. Februar 2016 Chamonix Frankreich
29. Dezember 2016 Santa Caterina Italien
29. Dezember 2017 Bormio Italien
22. Februar 2019 Bansko Bulgarien
29. Dezember 2019 Bormio Italien
1. März 2020 Hinterstoder Österreich

Super-G

Datum Ort Land
13. März 2014 Lenzerheide Schweiz

Parallelrennen

Datum Ort Land
21. Februar 2012 Moskau Russland
27. November 2020 Lech Österreich
  • Saison 2010/11: 1. Gesamtwertung, 1. Riesenslalomwertung, 2. Slalomwertung
  • 10 Podestplätze, davon 5 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
15. Januar 2011 Kirchberg in Tirol Österreich Riesenslalom
16. Januar 2011 Kirchberg in Tirol Österreich Slalom
18. Januar 2011 Zuoz Schweiz Riesenslalom
11. Februar 2011 Monte Pora Italien Riesenslalom
7. März 2011 Kranjska Gora Slowenien Slalom

Juniorenweltmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Erfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 heiratete er seine langjährige Freundin Romane Faraut. Am 6. Januar 2024 kam ihr erstes gemeinsames Kind auf die Welt.

Commons: Alexis Pinturault – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. L’historique du Club. Club des Sports Courchevel, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 15. März 2012 (französisch).
  2. Géant de Kranjska Gora: premier podium du prodige Pinturault. Le Point, 5. März 2011, abgerufen am 22. März 2021 (französisch).
  3. Routine siegt über Frechheit: Ligety vor Pinturault in Sölden. skiinfo.de, 23. Oktober 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. März 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.skiinfo.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Julia Mancuso und Alexis Pinturault gewinnen Parallel Slalom in Moskau. skiweltcup.tv, 21. Februar 2012, abgerufen am 22. März 2021.
  5. Innerhofer gewinnt Super G in Schladming – Svindal holt Super G Weltcupkugel. skiweltcup.tv, 15. März 2012, abgerufen am 22. März 2021.
  6. Jungstar Pinturault verpasst Saisonstart in Sölden. ORF, 31. Juli 2012, abgerufen am 1. August 2012.
  7. Christophe Remise: Pinturault, 21 ans et déjà géant. Le Figaro, 15. Juli 2013, abgerufen am 22. März 2021 (französisch).
  8. Emmanuel Bunoz: Pinturault, la marque d’un géant. Le Dauphiné, 25. Februar 2013, abgerufen am 22. März 2021 (französisch).
  9. Ivica Kostelic gagne le slalom de Kransjka Gora. Le Monde, 10. März 2013, abgerufen am 22. März 2021 (französisch).
  10. Sotchi 2014. Slalom géant : Missillier en argent et Pinturault en bronze. Le Parisien, 19. Februar 2013, abgerufen am 22. März 2021 (französisch).
  11. Französischer Doppelsieg beim Super-G auf der Lenzerheide. Schweizer Radio und Fernsehen, 13. Februar 2014, abgerufen am 22. März 2021.
  12. Pinturault change d’équipementier. L’Équipe, 2. Mai 2014, abgerufen am 16. Februar 2017 (französisch).
  13. Alexis Pinturault l’affirme haut et fort : il vise le classement général. Eurosport, 25. Oktober 2014, abgerufen am 16. Februar 2017 (französisch).
  14. François-Xavier Rallet: Mondiaux 2015 : Médaille de bronze pour Alexis Pinturault, Ted Ligety en or comme en 2011 et 2013. Eurosport, 13. Februar 2015, abgerufen am 21. März 2021 (französisch).
  15. Alexis Pinturault décidera vendredi pour le slalom géant de Val d'Isère. L’Équipe, 10. Dezember 2015, abgerufen am 16. Februar 2017 (französisch).
  16. Kranjska Gora : Alexis Pinturault remporte un quatrième géant de rang. L’Équipe, 4. März 2016, abgerufen am 16. Februar 2017 (französisch).
  17. Sarah Schiller: Sticht jemand die Techniker Pinturault und Hirscher aus? Schweizer Radio und Fernsehen, 12. Februar 2017, abgerufen am 21. März 2021.
  18. Schweiz verpasst Medaille am Team-Event – Frankreich jubelt. Schweizer Radio und Fernsehen, 14. Februar 2017, abgerufen am 21. März 2021.
  19. Silber-Pinturault staunt! "Hirscher ist der Größte". heute.at, 13. Februar 2018, abgerufen am 22. Februar 2019.
  20. Der Machtkampf zwischen Henrik Kristoffersen und Alexis Pinturault beginnt in Sölden. skiweltcup.tv, 2. Oktober 2019, abgerufen am 14. März 2020.
  21. Aleksander Aamodt Kilde gewinnt den Super-G von Saalbach-Hinterglemm 2020. skiweltcup.tv, 14. Februar 2020, abgerufen am 14. März 2020.
  22. Max Ischia: WeltcupPinturault, Kilde oder doch Kristoffersen? Es kann nur einen geben! Kleine Zeitung, 6. März 2020, abgerufen am 14. März 2020.
  23. Keine Rennen in Kranjska Gora – Kilde Gesamtweltcup-Sieger. Schweizer Radio und Fernsehen, 12. März 2020, abgerufen am 14. März 2020.
  24. Jean-Baptiste Duluc: Alexis Pinturault remporte le géant parallèle et signe son 30e succès en Coupe du monde. Eurosport, 27. November 2020, abgerufen am 21. März 2021 (französisch).
  25. Benjamin Steffen: Zweiter Riesenslalom in Adelboden: Alexis Pinturault siegt erneut – Loïc Meillard wird Dritter. Neue Zürcher Zeitung, 8. Januar 2021, abgerufen am 21. März 2021.
  26. Ski-WM 2021: Statt eines WM-Medaillensatzes greift Alexis Pinturault nun nach der großen Kristallkugel. skiweltcup.tv, 19. Februar 2021, abgerufen am 21. März 2021.
  27. Sanny Stephan: Kampf um die Ski-Krone: Wetter spielt Pinturault in die Karten. Sportschau, 17. März 2021, abgerufen am 21. März 2021.
  28. Elisabeth Schlammerl: Endlich am Ziel. Sportschau, 21. März 2021, abgerufen am 21. März 2021.
  29. Beaver Creek - "Je le savoure celui-là !" : Un an après, la délivrance pour Alexis Pinturault, 3e du Super-G. Eurosport, 4. Dezember 2022, abgerufen am 21. März 2021 (französisch).
  30. Pinturaults emotionaler Sieg vor der Haustür: „Dieser Erfolg ist unglaublich“. Sky Sport Austria, 8. Februar 2023, abgerufen am 21. März 2021.
  31. Skiweltcup in Zermatt | Alexis Pinturault geht auf die Abfahrt: „Wie ein Junger in einem alten Körper“. 8. November 2023, abgerufen am 12. Januar 2024.
  32. Schwarz in Alta Badia nur von Odermatt geschlagen. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  33. Ski-Weltcup Bormio 2023: Startzeiten, Startlisten, Ergebnisse. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  34. Diagnose ist da | Saisonende für Jung-Papa Alexis Pinturault nach Horror-Sturz. 12. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.